Deutsche Jahrgangsmeisterschaften U17/U19/U23

RV Datteln belegt 7. und 8. Platz bei den Deutschen Meisterschaften U17 in Brandenburg an der Havel.

Bereits am Donnerstag starteten bei bestem Wetter die Vorläufe für jungen Ruderer auf der Regattastrecke Beetzsee in Brandenburg an der Havel.

In unterschiedlichen Qualifikationsmodi, je nach Anzahl der Starter, gingen die Boote an den Start der 1500m Strecke. Als erstes war der Juniorinnen B Vierer ohne Steuermann mit Nele Bergmann und Carla Neumann vom RV Datteln sowie Julia Zöllner (RC Witten) und Johanna Kampmann (RV Waltrop) am Start. Vom Trainer der Renngemeinschaft auf Kräftesparen eingestimmt, versuchten die Mädchen erst gar nicht, den zur direkten Qualifikation für das A-Finale notwendigen 1. Platz zu erzielen. Nach einem holprigen Rennverlauf erreichten sie als 4. das Ziel.

Leo Böckmann, im Junioren B Einer sah durchaus eine Chance, sich im Vorlauf direkt für das Halbfinale in seinem Wettstreit zu qualifizieren. Nach, wie von ihm gewohnt verhaltenem Rennbeginn schob er sich im Verlauf der Strecke immer weiter nach vorn, um dann auf den letzten 250 m den 2. Platz klar zu machen, hinter dem späteren Silbermedaillengewinner.

Paul Mendel, im Leichtgewichts-Junioren B Einer, sah seine Chancen auch nicht in der Direktqualifikation und ließ den Vorlauf kontrolliert angehen. Der Juniorinnen B Achter, der aus dem oben genannten Mädchen sowie Chayenne Kanonecks (RV Datteln), Lina Dybowski (RV Emscher), Frederike Föster (RC Meschede), Anna Hördemann (RC Hansa Dortmund) sowie Steuerfrau Stella Kok (RC Witten) bestand sollte ebenfalls seine Finalqualifikation über den Hoffnungslauf suchen und fuhr dem entsprechend mit ruhiger Schlagfrequenz über die Strecke. Obwohl noch keine Chancen vergeben waren, war die Stimmung nach dem ersten Wettkampftag eher mäßig, denn irgendwie war niemand, mit Ausnahme von Leo, der ja Vollgas unterwegs gewesen war, mit den taktischen Varianten glücklich.

Der zweite Wettkampftag begann wieder mit dem Juniorinnen Vierer ohne Stm. Jetzt musste der 2. Platz im Hoffnungslauf her. Volle Leistung war angesagt. Bei der 500m Marke führte unser Boot das Feld an, jedoch bereits an der 1000m Marke waren zwei Boote vorbeigezogen. Auch ein kräftiger Endspurt konnte den 2. Platz nicht mehr ermögliche. Damit war das A-Finale verpasst. Allerdings stand die Qualifikation für das B- Finale am Sonntag, welches zu gewinnen nun das nächste Ziel war. Der mangelnde Übergang in einen kraftvollen Streckenschlag wurde als Ursache für den Geschwindigkeitsverlust in Rennmitte ausgemacht und das sollte in einem Training am Rennfreien Samstag noch einmal geübt werden.

Paul stand nun im Hoffnungslauf, den er beherzt anging. Ein zweiter Platz musste es sein, um weiter im Wettkampf zu verbleiben und am Samstag ins Halbfinale einzuziehen. Vom Start weg auf Platz drei liegend schob er sein Boot über die Strecke. Aber Platz drei reicht nicht, dass wusste er auch, deshalb versuchte er im Endspurt noch einmal alles und schob sich noch ein gutes Stück an den vor Ihm liegenden heran. Allerdings reichte es nicht mehr. Wie bereits bei den „schweren“ Junioren Einern zeigte sich, dass der überwiegende Teil der Halbfinalteilnehmer bereits im zweiten Junior B Jahr rudern, also bereits 16 Jahre ist oder in diesem Jahr noch wird. Für Paul bietet sich also im nächsten Jahr noch einmal die Gelegenheit, dann als älterer, vielleicht ins Finale einzuziehen.

Der Juniorinnen Achter stand nun als letztes auf dem Programm. Mindestens 4. der sechs Boote im Hoffnungslauf mussten sie werden. Recht gut gestartet kam das Boot jedoch nicht recht in den Lauf und im Ziel war dann die Enttäuschung groß, das dieser Wettbewerb für die 9 Mädchen an dieser Stelle bereits zu Ende war. Auch der Trainer der Renngemeinschaft aus dem östlichen Ruhrgebiet war zunächst sprachlos. Man muss allerdings feststellen, dass, obwohl es sich um das Premierejahr bei den B Juniorinnen im Achter handelt, sich bereits ähnliche Strukturen bei den Besetzungen der Achter ergeben haben wie bei den älteren und somit andere mit wesentlich größeren Einzugsgebieten arbeiten.

Am Samstag musste nur Leo im Halbfinale um den Einzug ins A oder B Finale kämpfen. Der 1. und 2. des jeweiligen Halbfinals zieht in das A-Finale, der 3. Und 4. Ins B-Finale ein. Der Rest kann seine Boote abriggern und verladen. Das wollte Leo natürlich nicht. Deshalb nahm er sich vor, jetzt das Rennen einmal von vornherein schnell anzugehen, um sich eventuell vor die Konkurrenz zu legen und damit eine bessere Ausgangsposition zu haben. Das gelang allerdings nicht vollständig, da zwei andere die gleiche Idee hatten, aber besser umsetzten. Den dritten Platz konnte Leo allerdings bis ins Ziel halten und war damit für das „kleine Finale“ qualifiziert. Leo und ein anderer Kollege im B-Finale waren die einzigen 2004er Jahrgänge in den Finals der Jun. B Einer!

Der Final-Sonntag begann für uns mit dem „kleinen Finale“ des Juniorinnen Vierers. Durch die Enttäuschung im Achter noch mehr motiviert, wollten sie hier unbedingt den 1.Platz erreichen und damit den 7. Gesamtrang. Wie gewohnt kamen sie gut aus der Startanlage, allerdings klappte dieses Mal auch der Streckenschlag, mit dem sich das Boot bis in den Tribühnenbereich  an der ersten Stelle hielt. Dort drehte das Nachbarboot, der allgemeine Alsterclub/Norddeutscher Ruderer Bund, noch einmal mächtig auf und schob sich Meter um Meter an die Ruhrgebietler heran. Diesen gelang es aber heute, Mannschaftlich geschlossen ebenfalls den Spurt anzuziehen. Beide Boote gingen mit einem einzigen Hupsignal über die Ziellinie. Keiner der Anwesenden, auch nicht die Ruderinnen selbst konnten einen Sieger nennen. Nach langen, bangen Minuten gab das Schiedsgericht die Zielfoto Entscheidung bekannt. Sieg für Datteln/Waltrop/Witten!! Mit fünf hundertstel Sekunden Vorsprung.

So ein Rennen hätte Leo auch gefallen. Allerdings sah es schon aufgrund der Windverhältnisse, die Ihm nicht so lagen, nicht danach aus. Im oberen Streckenbereich stand eine fiese seitliche Welle, durch die er sich zunächst kämpfen musste. Bis zur 1000m Marke lagen alle, bis auf ein führendes Boot recht eng zusammen. Im etwas ruhigeren Zielbereich gelang es Leo dann sich doch eindeutig vom Feld abzusetzen, ohne jedoch den Führenden gefährden zu können. 2. Platz (8. Gesamt) und bester Jungjahrgang war somit das erfreuliche Ergebnis.

Damit war ein ereignisreiches, langes Rennwochenende, für das alle viel und hart gearbeitet hatten schon wieder zu Ende. Bis zu den Sommerferien werden wir noch zwei lockere Regatten besuchen und hoffentlich zahlreiche Medaillen holen. Nach den Ferien konzentrieren wir uns auf die Landesmeisterschaften, bei denen ja bekanntlich nur reine Vereinsmannschaften startberechtigt sind.